Die Berichterstattung der DEWEZET zu ihren Plänen für die Hamelner Schullandschaft haben SPD und Grüne mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.

In keiner Phase habe die Rot-Grüne Mehrheitsgruppe im Rat der Stadt Hameln vorgehabt, den Bereich der Südstadt unter den Tisch fallen zu lassen, betonen die Fraktionsvorsitzenden Wilfried Binder (SPD) und Anett Dreisvogt (Bündnis 90 / Die Grünen) einig. Im Gegenteil beinhalte der gemeinsame Antrag, dass die Planungsbeschlüsse für das zukünftige Schulzentrum Süd wie geplant fortgesetzt werden.

Weiterhin beziehe sich der Antrag ganz deutlich auf die Inbetriebnahme einer zweiten IGS am Standort der Theodor-Heuss-Realschule. Dort sei der notwendige Platz vorhanden. „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, kommentiert Binder.

Der Organisationsbeschluss, dass die Pestalozzischule an diesen Standort umziehen solle, sei ebenfalls bereits gefasst und nun wolle die Gruppe das gleich in die richtigen Bahnen bringen, erläutern Binder und Dreisvogt die Vision ihrer Gruppe.

Mit Schuljahresbeginn 2023/2024 solle mit den Schülerinnen und Schülern der Theodor-Heuss-Realschule, der Pestalozzischule und den Kindern, die in der IGS Nord aus Kapazitätsgründen nicht aufgenommen werden können, eine zweite IGS beginnend ab Jahrgang 5 in Betrieb gehen.

Da in den letzten Jahren mehrere hundert Kinder nicht wie gewünscht an der IGS Nord unterkommen und somit auf die Theodor-Heuss-Realschule, die Pestalozzischule u.a. verwiesen worden seien, werde entgegen der Behauptung von Herr Dr. Schöpe ganz deutlich der Elternwille im Vorhaben der Gruppe berücksichtigt. Dreisvogt stellt klar: „Der Bedarf ist deutlich durch das Schulanwahlverfahren der Eltern aufgezeigt worden und die beiden angesprochenen Schulen wären sowieso zusammengezogen.“

Natürlich muss für diese Maßnahme die Genehmigung beim regionalen Landesamt für Schule und Bildung in Hannover gem. Paragraph 106 Abs. 8 Satz 1 NSchG eingeholt werden, sowie Planungskosten im Haushalt veranschlagt werden, die bauliche Umsetzung erfolge aber erst wie geplant nach Fertigstellung des Schulzentrums Süd.

Wilfried Binder formuliert es noch einmal ganz deutlich: „Das Schulzentrum Süd wird wie gemeinsam beschlossen und geplant in der aufgezeigten Zeitschiene gebaut.“ Dies schließe aber die beschriebene Inbetriebnahme der 2. IGS am Standort der Theodor-Heuss-Realschule nicht aus.

In diesem Zusammenhang kritisieren die beiden Fraktionsvorsitzenden auch die verbale Entgleisung von Birgit Albrecht, Vorsitzende der CDU-Fraktion im Hamelner Stadtrat. Die Kolleginnen und Kollegen der Mehrheitsgruppe als „Marionetten“ oder „rote Puppenspieler“ zu betiteln sei hoffentlich nur ein Ausrutscher und stelle nicht die neue Diskussionskultur in dieser Partei dar. Vielleicht, spekuliert Binder, sei es dem Frust geschuldet bei den Koalitionsgesprächen nicht die erste Wahl gewesen zu sein.

Die Fraktionen von SPD und Bündnis 90 / Die Grünen sind sich auch hier einig, nicht in diesen Jargon abzugleiten. Vielmehr wolle man politisch sachlich diskutieren und zum Wohle der Stadt Hameln handeln – insbesondere für die Kinder.