Kein Alleingang in der Schulentwicklungsplanung in Hameln-Pyrmont: Stadt Hameln lehnt gymnasiale Erweiterung in Aerzen und Emmerthal ab
Die Mehrheitsgruppe aus SPD und Grünen im Rat der Stadt Hameln unterstützt die Verwaltungsvorlage 32/2025-1 und erteilt dem Antrag des Landkreises Hameln-Pyrmont zur Einrichtung gymnasialer Angebote an der Oberschule Aerzen („Schule im Hummetal“) sowie an der geplanten Johann-Comenius-Oberschule Emmerthal eine klare Absage.
„Wir folgen der Beschlussvorlage, weil wir erhebliche Nachteile in der Förderung von Schülerinnen und Schülern im ländlichen Bereich sehen und dies negative Auswirkungen auf die weiteren Schülerentwicklungen haben könnte“, erklärt Annett Dreisvogt, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat Hameln.
Wilfried Binder, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat Hameln, betont: „Wir bedauern, dass ein gemeinsamer Abschluss der Bildungsplanung mit dem Landkreis bislang nicht zustande gekommen ist. Bildungsentwicklung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, und sie verlangt nach Kooperation – nicht nach isolierten Entscheidungen einzelner Schulträger.“
Kurt Meyer-Bergmann, Vorsitzender des Ausschusses für Familie, Kindertagesstätten, Schulen und Sport, stellt klar: „Schulentwicklung muss als gemeinsame regionale Aufgabe verstanden werden. Stadt und Landkreis haben in der Vergangenheit die Stadt Hameln zum Bildungsmittelpunkt des Weserberglands durch ein optimales vielfältiges Bildungsangebot entwickelt. Wir erwarten, dass der Landkreis aktuell den Schulterschluss mit der Stadt Hameln sucht, anstatt wiederholt kurzfristig vollendete Tatsachen schaffen zu wollen. Solche Alleingänge behindern eine vorausschauende Schulpolitik und führen am Ende zu Unsicherheit bei Eltern, Kindern und Schulen. Die Stadt Hameln steht bereit für eine abgestimmte und verlässliche Zusammenarbeit – doch die braucht Ehrlichkeit, Transparenz und frühzeitige Abstimmung.“
Steffen Knippertz, Sprecher der Mehrheitsgruppe im Ausschuss für Familie, Kita, Schule und Sport sowie stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat Hameln, unterstreicht: „Wir sagen Nein, weil wir für einen gemeinsamen Weg stehen. Schulentwicklung muss strukturell abgestimmt und datenbasiert erfolgen. Wir sind jederzeit bereit, gemeinsam mit dem Landkreis ein Schulentwicklungsforum oder einen abgestimmten Fahrplan auf den Weg zu bringen – mit dem Ziel, Stadt und Landkreis schulpolitisch so aufzustellen, dass die Bildungswege für Kinder und Jugendliche verlässlich, vielfältig und zukunftssicher gestaltet werden können.“
kurt meyer-bergmann
Öffentlichkeitsbeauftragter der SPD-Ratsfraktion