Die politischen Schwerpunkte von Ralf Wilde

Hameln muss für junge Familien weiterhin attraktiv sein. Die bereits hier lebenden Familien müssen ihren gewohnten Standart erhalten können, wenn nicht sogar verbessern. Aber auch für junge Familien von außerhalb ist Hameln attraktiv und muss es in Zukunft bleiben. Die ortsansässigen Unternehmen werben ihre Facharbeiter bundesweit ein. Die hierher ziehenden Familien benötigen, wie bereits ansässige Familien, eine ausreichende Kinderbetreuung; von Kindern unter drei Jahren bis hin zu Ganztagsschulen. Diese wird Hameln in der Zukunft bieten können. Dazu müssen aktiv mit den Plätzen in der Kinderbetreuung geworben werden und die IGS weiterhin gestärkt werden.

Eine intakte Bildungslandschaft ist nicht nur für Hameln wichtig. Gute Bildungseinrichtungen sind der Garant für eine florierende wirtschaftliche Entwicklung. Deshalb müssen wir eine zukunftsfähige Bildungslandschaft für unsere gesamte Region entwickeln. Die Zahl der Schüler nimmt in den nächsten Jahren stark ab. Wir werden uns auf einige zentrale Bildungsstandorte im Landkreis konzentrieren müssen. Hameln wird dabei durch die vorhandenen Schulen insbesondere im Sek.- II - Bereich eine überzentrale Rolle spielen. Das muss auch so bleiben. Gute intakte Bildungsangebote sind für Familien ein wichtiger Standortfaktor.

Integrierte Gesamtschulen müssen eine gewisse Größe haben. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Sekundarstufe Zwei (Sek.- II - Bereich). Ein Lernangebot, dass nicht attraktiv ist, führt dazu, dass die Eltern sich gegen einen Schulstandort entscheiden werden. Mehrere IGSen mit einem Sek. - II - Bereich wird es aus meiner Sicht daher nicht geben. Man wird sich daher auf einen zentralen Standort einigen müssen. Mit dem Ausbau des Schulzentrums Nord wäre dies gegeben. Konkurrenz muss es daher nicht geben. Eine Zusammenführung der Schulträgerschaft aller IGSen im Landkreis ist daher nur sinnvoll.

Die Gymnasien in Hameln werden aber weiter Bestand haben. Mit welcher Zahl von Schülern wir die Zukubnft zeigen. Das Gymnasium wird weiterhin die bevorzugte Schulform sein.

Die Stadtverwaltung muss effizienter gestaltet werden. Ein Gutachten kann und wird hier nur Allgemeinplätze enthalten. Die Kompetenzen für eine Analyse und für eine sich daraus ergebende Reform sind in der Stadtverwaltung vorhanden. Die Aufgabe als Oberbürgermeister wird es sein, die Strukturen in der Verwaltung zu hinterfragen und effizienter zu gestalten, wie es bereits in meinem Fachbereich mehrfach unter meiner Leitung geschehen ist.

Das Weserbergland ist ohne Hameln nicht vollständig. Dies bedeutet aber auch, dass die Stadt Hameln, als große selbständige Stadt, eine wichtige Rolle im Weserbergland übernimmt.

Für die Zukunft werden viele Dinge, insbesondere im Bereich Bildung, nur landkreisweit gelöst werden können. Daher muss es eine stärkere Kooperation zwischen Landkreis und Stadt geben.

Anders liegt der Fall jedoch bei der Planungshoheit der Stadt Hameln. Bereiche, wie die Bauaufsicht sowie die Untere Immissions- Naturschutz- und Wasserbehörde sollten bei der Stadt verbleiben. Die Abstimmungswege und Entscheidungsprozesse sind so erheblich kürzer und einfacher.

Im Bereich des Klimaschutzes und der Energieeffizienz gibt es in Hameln auf Grund des alten Gebäudebestandes noch einiges zu tun. Zudem muss der Radverkehr gefördert werden, damit leichter auf den Einsatz eines PKWs verzichtet werden kann. Aber auch mit gutem Vorbild kann die Stadt Hameln im Bereich der Elektrommobilität vorangehen. Die Wasserbetriebe, deren Vorsitzender ich derzeit bin, haben zwei Elektroautos übernommen.

Der Abzug der britischen Truppen bietet nicht nur Risiken, sondern auch Chancen. Hameln kann so beispielsweise durch ein „grünes Band“ ein Stück Qualität hinzugewinnen. Auf dem jetzigen Kasernengelände am Reimederskamp bietet sich die Möglichkeit ein Naherholungsgebiet wie die Eilenriede in Hannover einzurichten.

Sofern man keine Veränderung der Außenhülle an einem historischen Gebäude möchte, und dafür habe ich Verständnis, dann ist eine hundertprozentige wirtschaftliche Nutzung für ein historisches Gebäude nicht zu erreichen. Man muss sich aber auch eingestehen, dass ein Veranstaltungsgebäude mit z. B. Ausstellungs- und Versammlungsräumen einen jährlichen Zuschuss erforderlich macht. Für ein solch markantes historisches Gebäude ist das aus meiner Sicht zu vertreten.

Ein Ausbau der alten Strecke von Löhne nach Elze über Hameln ist sowohl eine Chance als auch ein Risiko. Für den Personenverkehr wäre es eine Chance neue Haltestellen auch in Hameln zu schaffen. Bei einem massiven Güterverkehr jedoch ein Risiko. Dies gilt insbesondere für die anliegenden Wohnbereiche entlang der Bahntrasse.

Der Freiraum Hameln e. V. ist für mich eine Initiative, die alternative Lebensformen unterstützt, um damit die eingefahrenen und verkrusteten Lebensformen zu umgehen. Ähnliche Formen hat es in den 60er und 70er Jahren auch schon gegeben. In unserer freien Gesellschaft sind solche Lebensformen aus meiner Sicht zu akzeptieren, solange sie sich auf Grundlage unserer rechtsstaatlichen Grundordnung bewegen.

Das Ehrenamt ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Viele Aufgaben in unserem täglichen Leben würden ohne ehrenamtliche Arbeit nicht stattfinden. Deshalb müssen wir uns intensiv um die Menschen, die diese Arbeit vollbringen kümmern und sie unterstützen.