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Das heutige Rosa-Helfers-Haus gehörte vor 1933 der Hamelnschen Druckerei- und Verlagsgesellschaft mbH, einem Treuhandbetrieb der SPD. Der Verlag war Herausgeber der Niedersächsischen Volksstimme. Diese sozialdemokratische Zeitung war Organ der werktätigen Bevölkerung in den Kreisen Hameln-Pyrmont, Rinteln und Springe.

Am Tag der letzten freien Reichstagswahlen, den fünften März 1933, wurden die Mitglieder des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Schutzhaft genommen und für mehrere Tag in die Räumlichkeiten der Druckerei in der Heiliggeiststraße eingesperrt. Am 10. Mai 1933 wurde die Niedersächsische Volksstimme von den Nazis verboten. Maschinen und Vermögen wurden beschlagnahmt. Wie auch die Vermögen des Reichsbanners und der örtlichen SPD. Neben der Beschlagnahmung wurden auch der Geschäftsführer der Gesellschaft Heinrich Löffler und der Redakteur Arno Reichard festgenommen. Einige Monate später wurde die SPD von den neuen Machthabern in Deutschland enteignet. In der Druckerei in der Heiliggeiststraße wurde fortan von den Nazis die Weserberglandausgabe der Niedersächsischen Tageszeitung (NTZ) gedruckt. Diese verstand sich als „Kampfblatt für den Nationalsozialismus“.

Im Rahmen der Wiedergutmachung bekam 1951 die Konzentration GmbH das ehemalige Druckereigebäude zurück und die SPD konnte dort ihre Parteibüros wieder einrichten. Anfang der 1950er Jahre eröffente die Zeitung Hannoversche Presse ihre Lokalredaktion in der Heiliggeiststraße, die jedoch später aufgegeben wurde.

Heute befindet sich in dem Gebäude die Wahlkreisbüros unserer Abgeordneten in Landes- und Bundesparlament sowie die Büros des SPD-Unterbezirk Hameln-Pyrmont und des Ortsvereins Hamelns. Zudem ist in dem Haus die Arbeiterwohlfahrt beheimatet. Nach einer siebenmonatigen Sanierung wurde am 29. November 1997 das Haus von der damaligen Schatzmeisterin der SPD, Inge Wettig-Danielmeier, und dem damaligen Vorsitzenden des SPD-Bezirks Hannover, Wolfgang Jüttner, unter dem Namen Rosa-Helfers-Haus eingeweiht.


Der Artikel basiert auf parteiinternen Quellen und einem Beitrag Bernhard Gelderbloms in der Deister- und Weserzeitung vom 13.05.2013.