Trotz des vorliegenden Antrags der Gruppe SPD/GRÜNE/LINKE hat die Verwaltung noch keinen Versuch gemacht, der Politik aufzuzeigen unter welchen finanziellen Mehrbelastungen gegenüber der Ursprungsplanung der Erhalt von 3 stadtteilprägenden Gebäuden auf dem Gelände der Linsingen-Kaserne zu realisieren ist. Geht es dem Stadtbaurat nur um den Abriss?

Wirtschaftlichkeit steht außer Frage!

Mit Begriffen wie Blankoscheck ausstellen und Betrachtung der Wirtschaftlichkeit, wird von der Verwaltung ständig der Versuch unternommen den Abriss zu begründen, aber Alternativen werden nicht gesucht! Das Stadtteil prägende Bild, der nachhaltige Erhalt von einem Stück Stadtgeschichte spielen bei der Verwaltungsspitze keine Rolle.

Ohne konkrete Vorstellungen und Pläne für mögliche Nutzer erst einmal alles platt gemacht werden.

Dass eine sinnvolle Nachnutzung von Gebäuden mit militärischem Hintergrund zu realisieren ist, sehen wir in unmittelbarer Nachbarschaft. In der ehemaligen Scharnhorst-Kaserne in Hameln werden Gebäude durch verschiedene Gesundheitseinrichtung genutzt. Das müsste, wenn man wollte, auch auf dem Gelände der Linsingen-Kaserne unter dem Oberbegriff Bildungs- und Gesundheitscampus umzusetzen sein. Betrachtet man die „Alte Feuerwache“ ist auch hier ein Stück Hamelner Geschichte erhalten worden und einer sinnvollen Nachnutzung zugeführt. Es geht also, man muss nur den Mut zum Handeln aufbringen.

Die wirtschaftliche Betrachtung sieht dabei auch positiv aus. Gibt die Stadt doch selbst die Zahlen vor: 1500,- bis 1700,-€ pro Quadratmeter für Sanierung, 1500,- bis 2000,-€ für Neubau und

600.000,-€ für den Abriss. Allein die Abrisskosten in beträchtlicher Summe könnten bei Erhalt der Gebäude eingespart werden. Für die Gesellschaft für sozialen Wohnungsbau (GSW) also weniger Ausgaben. Von Blankoscheck ausstellen und Mehrkosten gem. Stadtbaurat keine Spur!

Da die GSW eine 100%ige Tochtergesellschaft der Stadt Hameln ist, kann und sollte Politik wenn es notwendig wird sehr wohl durch Gesellschafterbeschluss in das laufende Verfahren steuernd eingreifen, um Stadtgeschichte ohne Mehrkosten zu erhalten. Die Gruppe SPD/GRÜNE/LINKE hofft aber auf ein Umdenken der GSW zugunsten der Erhaltung der Gebäude, sodass dieses Verfahren nicht angewendet werden muss.

Die jüngste Einlassung von Frau Albrecht aus der CDU-DU-UFB Fraktion, das Vorgehen der Gruppe aus SPD/GRÜNEN/LINKEN als falsch zu bezeichnen und sich auf das kürzlich beschlossene Zedita-Projekt zu berufen ist sehr fragwürdig. Mit dem Projekt haben Stadt und Landkreis die Entwicklung einer Idee gekauft. Über eine mögliche Umsetzung, mögliche Investoren zum Errichten und Betreiben von Gebäuden, sowie über einen möglichen Standort ist noch kein Wort verloren worden.

Hier versucht man also ungelegte Eier zu verkaufen!