Bereits am 25. August verstarb unser langjähriges und wohlgeschätztes Mitglied Klaus Nolting. Bei der Beisetzung hielt Volker Brockmann für unseren Genossen folgende Trauerrede:


Trauerrede "Klaus Nolting" , 06.09.2017

Liebe Gisela,
liebe Familie Nolting,
verehrte Trauergesellschaft !

Die SPD in Hameln trauert um Klaus Nolting.

Wir verlieren mit ihm eine Persönlichkeit, die die sozialdemokratische Politik in der Stadt Hameln und darüber hinaus maßgeblich mitgestaltet und geprägt hat. Über 50 Jahre gehörte Klaus Nolting der SPD an und hatte in dieser Zeit eine Vielzahl von Ehrenämtern inne. 24 Jahre war er Mitglied im Ortsrat Klein Berkel, davon 3 als Ortsbürgermeister. Dem Rat der Stadt Hameln gehörte er 20 Jahre an und war davon 10 Jahre Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Außerdem wurde Klaus Nolting von den Hamelner Bürgerinnen und Bürgern dreimal direkt in den Niedersächsischen Landtag gewählt.

Als Mitglied im Landtagsausschuss für Medienfragen engagierte er sich z.B. intensiv für Radio Aktiv, als der Lokalsender seinerzeit gegründet wurde und die Arbeit im Ausschuss für Bundes- und Europaangelegenheiten war für ihn Arbeit für die Zukunft. In allen Bereichen hat er im Interesse der Stadt Hameln und seiner Bürgerinnen und Bürger gearbeitet. In Zeiten der Neuorientierung führte er mit sehr viel Verantwortungsbewusstsein und Weitsicht die Aufsichtsräte der Stadtwerke und der Hamelner Wohnungsbau- Gesellschaft.

Für Klaus war es selbstverständlich, dass er bei Preußen Hameln 07 den Vorsitz übernahm, als der Verein in Schwierigkeiten war. Bis vor kurzem noch engagierte er sich im "Verein zur Betreuung von Schwerbehinderten" z.B. auch für die Belange des Krankenhauses Lindenbrunn und seiner Patienten. Er berichtete mir davon bei unserem letzten Zusammentreffen.

Diese Aufzählung bleibt natürlich unvollständig. Es gäbe noch eine Vielzahl weiterer Beispiele.

Klaus Nolting genoss großes Vertrauen und ein hohes Maß an Zustimmung in der Bevölkerung. Er blieb dabei immer bescheiden, zeigte große Bürgernähe, konnte nicht nur zuhören, sondern nahm die, die sich an ihn wandten, mit und kümmerte sich um die Menschen und ihre Anliegen.

Klaus war gerne unter Menschen.

Seine positive Ausstrahlung und Herzlichkeit waren ebenso ansteckend wie seine Fröhlichkeit. Gern gelacht hat er und auch wenn ihm nicht unbedingt danach zumute war, hat er sich seine gute Laune nicht nehmen lassen, selbst im politischen Disput nicht, den er immer sachlich führte. Trotzdem ließ er in der Argumentation ein nötiges Maß an Härte und Standfestigkeit nicht vermissen.

Sein großer Erfahrungsschatz, seine Offenheit für andere Argumente und auch seine Kompromissbereitschaft kamen unserer Ratsfraktion sehr zugute und sorgten für ein angenehmes Arbeitsklima und ein freundschaftliches Miteinander.

In diesem Zusammenhang werden sicherlich alle, die dabei waren, an unsere Fraktionsfahrten denken. Mir fallen besonders die Fahrten in unsere Partnerstädte Torbay und St. Maur und die Begegnungen mit ihren Menschen ein. Beeindruckend war die Fahrt nach Ribe in Dänemark, wo Klaus den Kontakt zum Bürgermeister aufgenommen hatte und wir u.a. ein vorbildliches Schulzentrum mit einer Kindertagesstätte besuchen konnten . In den 10 Jahren seines Fraktionsvorsitzes besuchten wir eine Reihe von Städten in ganz Deutschland von Husum bis Konstanz, um im politischen Erfahrungsaustausch mit den örtlichen Sozialdemokraten neue Ideen und Anregungen nach Hause mitnehmen zu können.

Nicht zu vergessen ist auch das Wirken von Klaus bei den "Roten Socken", dem monatlichen Treffen ehemaliger sozialdemokratischer Mandatsträgerinnen und Mandatsträger. Dort konnte er auch im Ruhestand seiner Leidenschaft, der politischen Diskussion, mit guten Freunden nachgehen. Die Unterstützung von Wahlkämpfen aus dieser Gruppe heraus war Ehrensache.

Bei all diesem Engagement, liebe Gisela, stand seine Familie aber stets an erster Stelle. Seine Familie war sein Mittelpunkt, sein Ruhepol. Bei euch konnte er Kraft schöpfen!

Seine fröhliche, offene, den Menschen zugewandte Art und seinen vorbildlichen Einsatz für die Sozialdemokratie und für seine Heimatstadt werden wir nie vergessen.

Danke Klaus!


Text: Volker Brockmann