Bereits am Donnerstag den 31.08.2017 trafen sich die Mitglieder der SPD Hameln, um den Arbeitskeis "Migration und Vielfalt" zu gründen. Dieser soll für die Belange und Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergund sensibilieren. Als Gäste waren der Bundestagskandidat Johannes Schraps und Suna Baris, die Integrationsmanagerin der Stadt Hameln gekommen.

„Es ist ein Armutszeugnis, dass im Rat der Stadt Hameln nur ein einziges Ratsmitglied einen Migrationshintergrund hat“, ärgerte sich Can Deniz Bolat schon vor einiger Zeit. Der zwanzigjährige ist bereits seit vielen Jahren bei den Jusos und der SPD in Hameln aktiv – und konnte aufgrund seines Jura-Studiums selbst nicht auf einen aussichtsreichen Listenplatz kandidieren. Ursprünglich wollte er daher, am Vorbild der Jugendquote der SPD Hameln-Pyrmont, eine ähnliche Quote für Migrantinnen und Migranten durchsetzen. „Zum Start der letzten Ratsperiode war in der SPD-Fraktion mit Ingo Reddeck nur ein Sozialdemokrat unter 35 Jahren im Rat – ihm hat damals die Jugendquote die Tür geöffnet“, erzählt er – und ergänzt: „Mit der Kommunalwahl 2016 konnten drei weitere Jusos in den Rat einziehen – ohne das bei der Listenaufstellung für den Rat überhaupt noch eine Rolle gespielt hat.“

Durchsetzen konnte er sich mit der Idee, dass für jedes Gremium wenigstens eine aussichtsreiche Position für eine oder einen sozialdemokratische Migrantin oder Migranten vorbehalten sein soll, noch nicht. Künftig will man sich aber in der SPD verstärkt um die Teilhabe von Menschen mit ausländischen Wurzeln kümmern – und zwar im Rahmen der nun gegründeten Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt.

Ingo Reddeck, der inzwischen der Vorsitzende der SPD in Hameln ist, freut sich über die Gründung der AG sehr: „Dieses Thema haben alle Parteien vernachlässigt. Die AG Migration und Vielfalt in Hameln ist die erste entsprechende Arbeitsgemeinschaft im Weserbergland – wir wollen diesbezüglich künftig Vorbild für andere SPD-Gremien und auch für anderen Parteien in der Region sein“, erklärt er ehrgeizig.
Lob gab es auch vom Bundestagskandidaten Johannes Schraps: „Getreu dem Europamotto ‚In Vielfalt geeint‘ sind für mich die vielen verschiedenen Kulturen, Traditionen und Sprachen in Hameln eine Bereicherung“

Abschließend konnte die AG erste Hinweise zu der konkreten Situation in Hameln erhalten – und zwar von der städtischen Integrationsmanagerin Suna Baris, welche ihre Arbeit vorstellte.
Und Bolat blieb auch zum Schluss kämpferisch: „Für mich ist die Quote noch nicht vom Tisch!“ Er freut sich dabei auch über weitere Unterstützung – auch außerhalb der SPD. Interessierte können sich gerne über info@spd-hameln.de oder über Facebook bei ihm melden.

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v.l.n.r.: Gandah Marira Kanautaba, Fener Mala, Can Bolat, Baris Erdem, Johannes Schraps, Suna Baris, Annette Hergaden, Ingo Reddeck