In der am 16.04.15 durchgeführten Sitzung der Ausschüsse Kita, Schule, Sport und Stadtentwicklung war die Sporthalle Nord ein zentrales Thema.
Der Stadtbaurat Hermann Aden teilte mit: „ Ich bin auf zusammenhängende Daten angewiesen und ich bin nicht in der Lage, bis ins letzte Detail die Zahlen anzuschauen“.

Hier stellt sich die Frage nach den Führungsqualitäten des Herrn Stadtbaurates. Nach dem Weggang von Volker Mohr als Fachbereichsleiter Planen und Bauen hätte Herr Aden seinen Mitarbeitern, gerade bei diesem besonderen Bauprojekt, ausreichend das Gefühl vermitteln müssen, ihn mit äußerster Sorgfalt und vollständigen Angaben zu informieren. Das scheint nicht geschehen zu sein.

Aber hier schweigt die Mehrheitsgruppe. Stattdessen fordern Frau Wehrmann und Herr Kinast eine Personaldiskussion verwaltungsintern durchzuführen.

Soll jetzt ein Bauernopfer gesucht werden?

Soll jetzt getreu nach dem Motto: Die „Kleinen“ hängt man, die „Großen“ lässt man laufen, verfahren werden? Dazu sagt die SPD ganz klar: Nein.

Die insgesamt in Rede stehenden 400.000 € sind keine Peanuts, hier kann und muss man erwarten, dass der Stadtbaurat die nachvollziehbare Vollständigkeit im Rahmen seiner Fachkompetenz überblickt. Neben dem Verwaltungsfehler, die Abrisskosten in Höhe von 191.000 € in die Kostenübersicht zu nehmen, wurden Arbeiten anders als vorgegeben ausgeführt, dabei handelt es sich eben nicht um Nachbesserungsarbeiten wie der Stadtbaurat behauptet. Auch den weiteren Fehler der Verwaltung, bei der Verwendung des falschen Materials bei Entwässerung und Regenwasserkanal (46.190 €) hätte Herr Stadtbaurat Aden bemerken müssen, wenn er sich mit der Thematik befasst hätte. Aus den Abwasserbetrieben wurden hierzu klare Vorgaben gemacht. Hier werden wahrscheinlich noch Folgekosten auf die Stadt zukommen, da die Abwasserbetriebe hierfür keine Gewähr übernehmen.

Fallen dem Stadtbaurat solche Sachen nicht auf, dann ist das sein Versäumnis und er erfüllt nicht die an ihn in so einer Führungsposition zu stellenden Anforderungen!

Jetzt wird durch die Mehrheitsgruppe alles mit einem „Grünen Mäntelchen“ abgedeckt und die Politik durfte zum absegnen antreten!!

Das fehlende Geld aus den übertragenen Investitionsmitteln des Schulzentrums Nord zu bestreiten ist auch eine Milchmädchenrechnung, dieses Geld muss anschließend bei dieser Maßnahme finanziert werden.

Als Fraktionsvorsitzender der SPD sehe ich das sehr kritisch. Auf Grund meiner beruflichen Tätigkeit weiß ich welche Pflichten ein Vorgesetzter im öffentlichen Dienst zu erfüllen hat. Für die SPD steht fest, hier hat jemand seine Arbeit in verschiedenen Bereichen nicht richtig gemacht und die Politik laufend falsch oder überhaupt nicht unterrichtet.

Nach eigenen Aussagen hat der Oberbürgermeister zum Ablaufverfahren für zukünftige Projekte schon Sofortmaßnahmen eingeleitet, weil der aufgezeigte Sachverhalt das Fass zum überlaufen gebracht hat. (Was war schon passiert?) Ein Schritt in die richtige Richtung, den die SPD begrüßt, da sie ähnliches bereits mit ihrem Antrag 222/2014 (regelmäßige Behandlung in den Fachausschüssen für alle Baumaßnahmen ab 500.000 €) umgesetzt haben wollte, da bereits die Ausschreibung zur Kostenermittlung für eine Klinkerfassade bei der Sporthalle Nord von der Verwaltung vergessen wurde. Aber es musste erst etwas passieren bevor auch der OB zu dieser Einsicht kam. Die Mehrheitsgruppe hingegen scheint die Notwendigkeit noch immer nicht erkannt zu haben, ihnen ist das zu viel Arbeit, sie scheinen zur Tagesordnung übergehen zu wollen (ist ja schließlich nicht ihr Geld).

Der Leser möge sich nur vorstellen, was die Mehrheitsgruppe veranstaltet hätte, wenn Frau Lippmann noch Oberbürgermeisterin wäre!