„Der SPD geht es einzig und allein darum, den Eltern, Schülern und Lehrern des Schulzentrums Nord schnellstens die Unsicherheit zu nehmen, ob und wann der notwendige Ausbau für IGS und AEG planmäßig startet.“ Damit begründet der SPD-Oberbürgermeisterkandidat Ralf Wilde gemeinsam mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Elke Meyer den SPD-Antrag, jetzt schon Verhandlungen mit dem Landkreis zur vorgezogenen Übernahme der Schulträgerschaft für das Schulzentrum Nord aufzunehmen.

„Das ergibt Sinn, weil die anderen im Landkreis bestehenden Gesamtschulen ohnehin in seiner Trägerschaft stehen. Das AEG wurde dabei nur gleichzeitig zum Thema, weil es sich nur sehr aufwändig aus dem Gebäudekomplex trennen ließe.“

Ralf Wilde befürchtet vor allem, dass der kurzfristige Planungsbeginn und dann auch der Baubeginn sonst nicht sichergestellt werden kann und dadurch noch mehr Mietkosten für die teuren Klassencontainer entstehen. Im Ausschuss haben CDU. Grüne und Unabhängige jetzt nämlich mit ihrem Mehrheitsbeschluss eine Finanzierung mit Kreiszuschüssen festgeschrieben, zu denen der Landkreis erklärtermaßen nicht bereit ist. Trotzdem stehen sie so als Finanzierungsgrundlage im Haushaltsplan der Stadt. Es bleibe zweifelhaft, ob der in dieser Form genehmigt wird.

Elke Meyer ergänzt:„Wir hätten also ungesicherte Haushaltsansätze, die niemals Grundlage für irgendwelche Planungs- und Bauaufträge sein dürften. Damit wäre dann auch der geplante Fertigstellungstermin 2017 für die Erweiterungsbauten hinfällig.“ Oder es müssten zum Ausgleich andere wichtige Millioneninvestitionen zurückgestellt werden, weil zusätzliche Kreditaufnahmen in dieser Höhe für die Stadt bestimmt nicht genehmigt würden. Was wird dann aus den diskutierten Programmen für Feuerwehrhäuser, Straßen- und Rathaussanierung?“ Die Stadt Hameln wäre dadurch erstmal finanziell handlungsunfähig, obwohl die Schulträgerschaft dann später doch übertragen werden soll. „Welcher Sinn sollte dahinter stehen? Verantwortungsvolle Haushaltspolitik sieht anders aus.“

Elke Meyer, Ralf Wilde und der Bildungssprecher der SPD-Fraktion, Kurt Meyer-Bergmann,
appellieren deshalb an die Mehrheitsgruppe, ihre Haltung noch einmal zu überdenken. „Soweit liegen wir doch gar nicht auseinander. Die Grünen haben doch schon erklärt, dass sie sogar für alle weiterführenden Schulen eine Übertragung auf den Landkreis anstreben. Die vorweggehende gemeinsame Schulentwicklungsplanung sehen auch wir als wichtige Grundlage für Verhandlungen über solch einen Schritt.“ Da lohne es sich doch, jetzt erst einmal das Schulzentrum Nord vorzuziehen und so einen zügigen Baustart dort sicherzustellen. Eltern, Schüler und Lehrer könnten dagegen in so einem gemeinsamen Schritt endlich einen verlässlichen Weg erkennen. Ohne Zeitverzug und mit gesicherter Kreisfinanzierung könnte ein hochwertiges Bildungszentrum für den gesamten Landkreis entstehen. Und die beiden Schulen könnten ohne weitere Unsicherheiten ihre künftige Arbeit gestalten.