SPD-Ratsfraktion Hameln schlägt Ergänzung des Nahverkehrsplanes Hameln-Pyrmont vor, um die Bürgerinnen und Bürger schneller & einfacher über den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis zu informieren.

„Viele Menschen nutzen Bus- und Bahn nicht, weil die Angebote nicht bekannt sind und es Mühe macht sich darüber zu informieren“, erläutert Ratsherr Ingo Reddeck ein Kernproblem des öffentlichen Nahverkehres – nicht nur in Hameln. Ein klarer Nachteil gegenüber dem Auto: „Fast jede/r hat heute ein Navigationsgerät oder ein entsprechendes Smartphone. Dort wird die Adresse eingegeben, und schon kann es losgehen.“

Die Sozialdemokraten schlagen vor genau dort anzusetzen – mit einem Navi für den öffentlichen Nahverkehr. „Google Maps bietet diesen Service bereits an, und das sogar kostenfrei.“ Notwendig ist nur die Bereitstellung der entsprechenden Informationen durch die Öffis (im sogenannten GTFS-Format). „Die Daten sind in dem rechnergesteuerten Betriebsleitsystem sowieso vorhanden, und müssen nur entsprechend aufbereitet werden“, erklärt Reddeck.

„Damit entfällt die umständliche Suche der nahgelegenen Haltestellen, der passenden Busverbindung, der Fahrzeiten und auch des notwendigen Fußweges“, zeigt Reddeck die Vorteile für die Fahrgäste auf. Er glaubt, dass dies insbesondere für Touristen und Geschäftsreisende ein echter Mehrwert ist. Und selbst Informationen über aktuelle Verspätungen sind damit möglich.

Es gibt auch private Projekte, die Nahverkehrsdaten fortschrittlich aufbereiten. So hat der Informatik-Student Stefan Wehrmeyer (www.mapnificent.net/berlin) eine Karte erstellt, auf der man auf einen Blick sehen kann, welche Orte von einem festgelegten Punkt in welcher Zeit erreicht werden können. „Dies ist ein echter Vorteil bei der Wohnungssuche, wenn man auf öffentlichen Nahverkehr angewiesen ist“, freut sich Ingo Reddeck: „Stefan Wehrmeyer hat bereits zugesagt, die Hamelner Daten in Mapnificent einzubinden.“ Da sich das GTFS-Format derzeit als weltweiter Standard etabliert, ist mit vielen weiteren Angeboten zu rechnen.

Solche vielfältigen Angebote sind aber nur möglich, wenn die Öffis die Daten im GTFS-Format zur freien Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen – als offene Daten. „Im Rahmen der Open Data Bewegung sollen öffentliche Datenbestände im Interesse der Allgemeinheit zur freien Nutzung zur Verfügung gestellt werden“, so Reddeck.

Abschließend stellt Reddeck noch klar: „Wir wollen damit die bestehenden Informationsangebote wie Aushänge, Prospekte und Mobilitätszentrale nicht einschränken, sondern gezielt ergänzen.“

Hinweis: Der Antrag wurde in der heutigen Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Nachhaltigkeit und Klimaschutz seitens der Öffis positiv aufgenommen, und wird in der nächsten Sitzung nochmals thematisiert.

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