Jusos kritisieren die einseitige Ausrichtung des Theaters und unterstützen die Sumpfblume.

„Wir bedauern, dass derzeit nur über die Ausgabenhöhe des Hamelner Theaters diskutiert wird“, erklärt der Hamelner Juso-Vorsitzende Ingo Reddeck. Der Ratsherr fordert stattdessen, auch über eine Änderung der dortigen Veranstaltungen nachzudenken. Das Theater soll sich im Abendprogramm künftig breiter aufstellen, und beispielsweise politisches Kabarett anbieten. „Das Ziel muss sein durch zusätzliche Einnahmen den Zuschussbedarf zu senken, und die dortigen Arbeitsplätze zu erhalten.“ Mit dem Vorschlag der CDU das Theaterpersonal abzubauen kann er sich nicht anfreunden, solange nicht alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Gleichzeitig fragt sich der SPD-Kreistagsabgeordnete Torben Pfeufer, warum die Sumpfblume jedes Jahr um ihre Zuschüsse bangen muss. „Im Rat wird immer wieder über - im Vergleich zum Theater - lächerliche 45-55.000 Euro diskutiert. Manchmal hat es den Anschein, dass die Sumpfe in politischen Reihen weitaus weniger Unterstützung als das Theater hat. Ich jedenfalls bin ein Freund vieler verschiedener Kulturangebote.“ Er betont, dass die Sumpfblume ein vielfältiges Programm anbietet – und das mit nur rund 10% der Kosten des Theaters. Zudem sei diese ein regelmäßiger Treffpunkt für aktive Bürger, Umweltaktivisten und andere Interessengruppierungen. Sorgen macht er sich insbesondere um die Arbeitsbedingungen der dort beschäftigen Mitarbeiter. Die Arbeitsbedingungen in der Sumpfblume haben sich durch die fehlenden Finanzmittel in den letzen Jahren deutlich verschlechtert.

Zum Hintergrund: Derzeit erhält die Sumpfblume vom Landkreis Hameln-Pyrmont und der Stadt Hameln einen jährlichen Zuschuss von 45.000 Euro. Es liegt ein Antrag zur Erhöhung der jeweiligen Förderung um 10.000 Euro auf dann insgesamt 120.00 Euro vor. Das Theater Hameln wird mit rund 1.200.000 jährlichen Zuschussbedarf allein von der Stadt Hameln getragen.