Ein persönlicher Kommentar von Ingo Reddeck zu den norwegischen Anschlägen.

Vor wenigen Tagen sind viele Menschen in Norwegen Opfer eines grausamen Terroranschlages geworden. Unsere Gedanken sollten in diesem Moment bei den Verstorbenen , den Überlebenden, den Helfern und ihren Angehörigen sein. Wir sollten erschrocken darüber sein, dass in Europa Jusos wegen ihrer politischen Überzeugung sterben mussten.

Stattdessen geben wir dem Attentäter das, was er erreichen wollte: Eine Öffentlichkeit die seine Porträtfotos bestaunt und über sein Pamphlet diskutiert. Die Medien sind seine Plattform um sein irres Gedankengut zu verbreiten. Auch die Dewezet lässt es sich natürlich nicht nehmen in der Montagsausgabe gleich 5 Fotos von ihm zu veröffentlichen, die er selbst genau dafür ins Netz gestellt hat.
In unserem Land rufen bereits die ersten Politiker und Polizeisprecher nach Einschränkungen der Bürgerrechte, um gleichzeitig zu prophezeien, dass es trotz allem nie eine 100%ige Sicherheit geben wird. Sie fordern eine Vorratsdatenspeicherung, ohne zu bemerken, dass es diese in Norwegen bereits gibt.

Umso größer sollte unser Respekt den Norwegern gegenüber sein, die bereits kurz nach der Tat sagten: „Die Antwort der Menschen auf die Anschläge muss aus mehr Offenheit, mehr Demokratie, mehr Bestimmtheit bestehen.“ Gleichzeitig bemüht sich die norwegische Justiz die offenen Fragen zu klären, ohne dem Attentäter Gelegenheit zur Selbstdarstellung zu geben.

Lassen Sie uns von den Norwegern lernen und dazu beitragen, dass potenzielle Terroristen erfahren was Sie durch ihren Terror erreichen: NICHTS!

Hinweis: Dieser Text erschien in der Dewezet am 11.8 als Leserbrief zum Artikel "Die Welt ist schockiert über Massenmord" vom 25.7.