Eine persönliche Antwort von Wilfried Binder (SPD Halvestorf) auf einen Leserbrief des Herrn Günter Wildermuth zum Dewezet-Artikel "Bürger fühlen sich betrogen und übergangen".

Ohne umfassende Kenntnisse des Sachverhalts fühlt sich hier jemand genötigt seinen Unmut in der Presse zu verbreiten. Bei dem Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes zur möglichen Aufstellung von Windkraftanlagen in den durch einen Gutachter ausgewiesenen Vorranggebieten wurden im Vorfeld die Ortsräte beteiligt.

Der CDU geführte Ortsrat Haverbeck hat sich mehrheitlich für das Vorranggebiet „M“ ausgesprochen und somit eine Behinderung der dörflichen Entwicklung von Haverbeck mit dem Baugebiet „Am Berge 2“ in Kauf genommen. Die Verantwortung für das Baugebiet „Am Berge 2“ hat der CDU geführte Ortsrat Haverbeck an die Stadt Hameln abgegeben, wollte nun aber Windkraftanlagen möglichen Bauherren quasi in den Garten stellen. Auch die Ortschaft Halvestorf könnte sich mit einer Bebauung in Richtung Gärtnerei Eicke nicht weiterentwickeln.

Der Ortsrat Halvestorf hatte sich bereits Tage vor dem Beschluss in Haverbeck gegen die Vorranggebiete „L“ und „M“ ausgesprochen und somit auch die Interessen des Nachbarortes berücksichtigt. Diese Meinung vertraten übrigens auch die SPD-Ortsratsmitglieder im Ortsrat Haverbeck, wurden aber überstimmt. Am 11.September haben die Bürger hier die Möglichkeit die Weichen anders zu stellen.

Die Stadtratsfraktionen der CDU und der SPD haben unabhängig voneinander die Gemarkung Haverbeck bereist und im Verwaltungsausschuss der Stadt Hameln mit einem Stimmverhältnis von 10:1 festgelegt, dass das Vorranggebiet „L“ in das jetzt laufende Verfahren aufgenommen wird und „M“ nicht weiter zur Debatte steht. Hier hat der gescholtene Herr Schoormann nur eine Stimme, wurde aber durch den Ortsbürgermeister von Haverbeck, der in seiner eigenen Fraktion keine Mehrheit fand, namentlich genannt und als Schuldiger angeprangert. Nicht informierte Mitbürger springen hier gern auf den Zug und lassen sich Sand in die Augen streuen. Wenn sich der besagte Herr Schoormann dann in der Presse mit den Worten: „Haverbeck ist nicht der Nabel der Welt“ äußert, rechtfertigt dies noch lange nicht die verbale Entgleisung des CDU-Ortsratsmitgliedes von Haverbeck, Frau Albert. Um weiteren Entgleisungen vorzubeugen hat der Ortsbürgermeister von Halvestorf, Hartmut Binder, die vielfältigen guten Verbindungen zwischen Halvestorf und Haverbeck hervorgehoben. Diese spiegeln sich auch in dem oben genannten Beschluss des Ortsrates Halvestorf gegenüber Haverbeck wieder. Die von Herrn Wildermuth ins Feld geführte Scheinheiligkeit muss also vor der eigenen Tür und nicht bei anderen gesucht werden. Dass sich Mitglieder des Ortsrates Halvestorf auch an der Bürgerversammlung in Haverbeck beteiligt haben, zeugt auch eher von Interesse an der gesamten Angelegenheit und hat mit Frechheit nichts zu tun.

Also Herr Wildermuth schauen sie über ihren Gartenzaun hinweg, informieren sie sich umfassend, wenden sich dann an die Öffentlichkeit und machen die namhaft, die Schuld an der ganzen Situation sind.

Diese kommen aber weder aus Hameln noch aus Halvestorf. Da jetzt bekannt wurde, dass die geplanten Windkraftanlagen keiner Höhenbegrenzung unterliegen, haben nun auch die Verantwortlichen in Haverbeck erkannt, dass ihre Zustimmung zu einem der ausgewiesen Gebiete falsch war. Mit der durch den Verwaltungsausschuss festgelegten Vorrangfläche „L“ kann man sich schon gar nicht anfreunden und hat dies in der Bürgerversammlung am 10. Januar deutlich zum Ausdruck gebracht.

Am 15.02.2011, diese Zeitung hat es berichtet, fand auch in Halvestorf eine Bürgerversammlung zu dem Thema Windkraftanlagen statt. Nach wie vor sprechen sich die Halvestorfer gegen die Vorrangflächen „L“ und „M“ aus.

Bis zum 10. März kann übrigens jeder Bürger bei der Stadt Hameln seinen persönlichen Widerspruch gegen ausgewiesene Vorranggebiete einreichen. Danach befassen sich die entsprechenden Ausschüsse mit der Angelegenheit und zum Schluss entscheidet der Rat der Stadt Hameln hoffentlich zum Wohle aller Bürger.

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Bild von der offenen Fraktionssitzung zum Thema Windenergie im Juni 2010