Die SPD Hameln ruft zur Teilnahme an der Demonstration des Anti-Atom-Plenums Weserbergland am 15. Januar um 13 Uhr (Treffpunkt Bahnhof Emmerthal) auf.

Pressemitteilung des Anti-Atom-Plenum Weserbergland

Ein breites Bündnis von Anti-Atom-Gruppen hat für Samstag, den 15. Januar zur Demonstration mit „Sitzprobe“ vor dem AKW Grohnde in Emmerthal aufgerufen. Die Demonstration richtet sich gegen den im Frühjahr erwarteten Transport von 16 MOX-Brennelementen aus dem britischen Atomkomplex Sellafield zum Atomkraftwerk Grohnde. Die Atomkraftgegner fordern den Stopp der Atomtransporte und des Einsatzes von Mischoxid-Brennelementen in Atomkraftwerken sowie den Ausstieg aus der Atomenergie. Zu der Demonstration haben sich auch 30 Landwirte aus der Region mit ihren Traktoren angesagt.

Bis 2016 sollen noch 648 MOX-Brennelemente in Frankreich, Belgien oder Großbritannien gefertigt und in deutschen Atomkraftwerken eingesetzt werden. Das geht es einer Anfrage der Linken im Bundestag hervor.
Das bedeutet, dass radioaktives Plutonium quer durch Europa transportiert werden soll, aus dem man über 1500 Atombomben bauen könnte.
„Das ist unverantwortlich. Die Bundesregierung verschließt die Augen vor der Gefahr der Verbreitung von atomwaffenfähigem Material, die mit MOX-Atomwirtschaft und damit der Stromerzeugung in Atomkraftwerken verbunden ist.
Nur das sofortige Abschalten der Atomkraftwerke bietet Sicherheit“ erklärt Tobias Darge vom Anti-Atom-Plenum Weserbergland.

Proliferationsgefahr: Gefahr der Verbreitung von atomwaffenfähigem Material:
Jedes MOX-Brennelement ist ca. 500 kg schwer enthält ca. 20 kg Plutonium. Schon 7-8 kg Plutonium reichen aus, um eine Atombombe zu bauen, das im Gegensatz zu Plutonium abgebrannten Brennelementen bereits erkaltet ist. Dadurch ist es leichter handhabbar und könnte so besonders leicht militärisch missbraucht werden.

Die Atomkraftgegner forderten die Bundesregierung auf nach Atom-Gipfel im April 2010 auf, Produktion, Import und den Einsatz von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen zu verbieten. „Wenn Merkel sich beim Atom-Gipfel mit Obama Im April schon für den Nichtverbreitung von Nuklearmaterial eingesetzt hat, dann sollte sie konsequenterweise im eigenen Land anfangen und Produktion, Import und den Einsatz von plutoniumhaltigen Mischoxid-Brennelementen verbieten!“ fordert Tobias Darge vom Anti-Atom-Plenum-Weserbergland.


Bereits in der Wiederaufbereitungsanlage separiertes Plutonium sollte in Glas oder Keramik gegossen werden, um es militärisch unbrauchbar zumachen. Dies hatte das Öko-Institut auf einem Workshop des Bundesumweltministeriums im Januar 2000 auch vorgeschlagen. Doch die damalige Bundesregierung hat sich, wie viele andere Punkte wie kürzere Laufzeiten, Aufgabe von ungeeigneten Endlagern wie Gorleben nicht gegenüber der Atomindustrie durchgesetzt.

Die Atomkraftgegner werten es als Erfolg des Widerstandes, dass 2010 Transporte mit plutoniumhaltigen MOX-Brennelemente in deutsche Atomkraftwerke verhindert werden konnten.


Die Atomkraft begründeten Die Forderung nach dem Aus für die MOX-Atomwirtschaft mit der Gefahr eines Unfall während des Transports, dem erhöhten Risiko beim Einsatz dieser Brennelemente im Reaktor und mit der doppelt so hohen Strahlung bei der ohnehin ungeklärten Entsorgung von Brennelementen. Zudem setzte die Herstellung von MOX-Brennelementen die Wiederaufbereitung voraus. Die Wiederaufbereitung führe aber zu der radioaktiven Verseuchung der Meere und der Abluft. In der Umgebung der Wiederaufbereitungsanlage Sellafield haben die Menschen ein zehn-fach höheres Risiko an Blutkrebs zu erkranken.

Bei einem Unfall des Atomtransports mit längerem Brand oder starkem Aufprall können Plutonium-Partikel frei werden. Schon ein Millionstel Gramm Plutonium kann eingeatmet Krebs erzeugen.Die 16 Brennelemente des erwarteten Sellafield-Grohnde Transportes enthalten insgesamt rund 400 Kilogramm Plutonium. Damit können 40 bis 50 Atombomben gebaut werden. Sollte Plutonium bei einem Unfall freiwerden, kann schon ein Millionstel Gramm eingeatmet Krebs auslösen. Das Inventar des Reaktors wird durch den MOX-Einsatz höher, so dass die Auswirkungen von katastrophalen Unfällen noch vergrößert werden.

Zudem besteht bei MOX-Brennelement die Gefahr des militärischen Missbrauch, da das kalte Plutonium vergleichsweise einfach zu Atombomben weiterverarbeitet werden kann. Auch kann der Transport selbst Ziel eines terroristischen Anschlags werden. Diese Gefahren leisten auch einem Überwachungsstaat Vorschub. Die Atomkraftgegner forderten aus all diesen Gründen Bundeumweltminister Röttgen auf, den Einsatz von MOX-Brennelementen grundsätzlich zu verbieten.

Zudem sind Brennelemente Brennstoff für Atomkraftwerke und ermöglichen länger Laufzeiten. Die Asse hat an den Tag gebracht, dass die Entsorgung des Atommülls völlig Die Atomkraftgegner fordern daher die sofortiges Umschalten von Atomenergie auf Erneuerbare Energien.

Für Rückfragen:

Tobias Darge (0176/ 24 24 98 15)
Bernd Schlinkmann (0171/680 33 58)

Zur Demonstration rufen auf :
Anti-Atom-Plenum Weserbergland, Anti-Atom-Plenum Hildesheim, Anti-Atom-Plenum Göttingen, Anti-Atom-Bündnis Schaumburg, Aktionsbündnis „Bielefeld steigt aus!“, Anti-Atom-Mit-Mach-Initiative Detmold, Anti-Atom-Plenum Braunschweig, Atomplenum Hannover, Sofortiger Atomausstieg (SOFA) Münster

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